Alles ist wahr

Wirklich! Denn Lügen geht irgendwie anders.

Sicher sind manche meiner Geschichten nur in Teilen so oder so ähnlich tatsächlich passiert oder werden in vergleichbarer Art erst irgendwann einmal in dieser Art passieren, aber widerspricht das einem Realitätsanspruch? Einige sind, das garantiere ich, wirklich so geschehen und wenn nicht, dann steckt wenigstens ein wahrer Kern in einer erfundenen Hülle – oder es legt sich eine reale Hülle um einen fiktiven Kern. Da ist sich der Autor selbst auch nicht immer ganz sicher.

Eine kleine Auswahl:

Niemals würde ich zum FC Bayern gehn!“ Verdammt viel ist inzwischen geschehen. Sogar in die Erste Liga hat sie wieder hineinschnuppern dürfen, meine Fortuna aus Düsseldorf. Es war trotz des Abstiegs ein schönes Gefühl, das sich in Tragik verwandelte, doch irgendwie würde ich meine Dauerkarte noch immer nicht gegen die eines anderen Vereins eintauschen. Egal, ob dieser mit einem Double leben mag oder unbedingt das Triple feiern muss. Gerade in der Zeit eines in seiner Übermacht schon langweiligen FC Bayern erinnere ich mich besonders gerne an eine Zeit vor fast schon zehn Jahren, wenngleich ich mich über den sofortigen Wiederaufstieg selbstverständlich riesig freuen würde. Den oben zitierten Song der Toten Hosen möchte ich nicht relativieren. Lesen Sie nach, warum das so ist. (Übrigens habe ich diesen Text mit etwas mulmigem Gefühl in den Menüpunkt Sport im großen Treiben verschoben. Das relativiert das zuvor Geschriebene allerdings kein bisschen.)

Sicher war es wieder einmal viel zu spät und ganz sicher hatte ich kurz zuvor wieder einmal in meinem Lieblingswerk Heines – „Ideen. Das Buch Le Grand“ – geblättert. Der Liebste Mensch auf Erden schlief bereits und ich saß an meinem Computer und fand den ersten Satz einer Geschichte nicht. So schaute ich – üblicherweise ein Fehler – in mein E-Mail-Postfach, das vor lauter Spam zu platzen drohte. Doch an einem seltsamen Absender blieb mein Blick hängen und ließ mich nach dem Löschen seiner ungelesenen Nachricht sofort schreiben. Sein Name lautete Woodward F. Odometer. Weiterlesen.

Als der Ministerentscheid bezüglich des Abrisses des Tausendfüßlers, einer sehr begründet unter Denkmalschutz stehenden Hochstraße in Düsseldorf, bekannt wurde, mischte sich in mir Wut und Trauer. Ich mochte auch gar nicht mehr darüber diskutieren, in welcher Art sich meine Heimatstadt besonders unter den letzten beiden Oberbürgermeistern immer mehr von mir entfernt, wie sehr ich den Eindruck habe, dass jene gar nicht wissen, was eine lebens- und liebenswerte Stadt wirklich ausmacht. Allein Glanzfassaden und zugige, kühle, doch kaum nutzbare Plätze gehören jedenfalls nicht dazu. Immer, wenn ich in die Innenstadt fahre, erinnere ich mich an meine Geschichte mit dem Titel Düsseldorfer Robinsonade. Weiterlesen

Man sollte seinen mühsam aufgesparten Jahresurlaub nicht zu lange zuhause verbringen.
Das Sommerwetter hält sich nicht an die Bedürfnisunterschiede zwischen Arbeits- und Freizeit. Eine wochenlange Schönwetterphase findet ihr Ende stets kurz vor oder nach dem ersten Urlaubstag. Die Klimakatastrophe fällt auch in Mitteleuropa immer in das jeweils ungeeignete Extrem. Grundsätzlich bin ich kein Spieler und grundsätzlich weiß ich, dass die Einzahlung der Lottogebühren auf ein Sparbuch auf Dauer die klügere Variante ist. Doch „grundsätzlich“ wird immer von einem „aber“ begleitet. Aber mit der Abgabe des Urlaubsscheins werde ich immer wieder zum Zocker. Deprimierende Ferien – Urlaub in Zeiten des Klimawandels. Weiterlesen

Als Schreibübung mit dem vorgegebenen Anfangssatz „Am Tage meines Todes erwachte ich mit leichten Kopfschmerzen“ entstand 2008 im Rahmen einer von Hans Hoff geleiteten Schreibwerkstatt des Düsseldorfer Kulturzentrums zakk eine Geschichte in der Art eines autobiographisch geprägten Kurzkrimis mit einer mir sehr wichtigen kulinarischen Botschaft. Aber bitte ohne Zitrone! Weiterlesen

Die Jugend wächst in einer Welt allüberall verfügbarer Kommunikationsmedien auf. Man kann nur staunen, sich wundern, mitmachen, oder es sein lassen. Sicher können die Kids besser als wir Alten mit ihren smarten Telefonen umgehen, wenn man die allgemeine technische Fertigkeit darunter versteht. Doch ist diese meist mit einer gehörigen Portion Naivität gepaart – und mit dem schon immer jugendlichen Wunsch, der ätzenden Kontrolle durch die Alten zu entfliehen. Wehe, wenn die Eltern dann doch ins Netz eintauchen! Anonym, versteht sich. Weiterlesen

Juli 1969: Sommerferien in Nordrhein-Westfalen. Zeit des Reisens. Armstrong, Aldrin und Collins saßen in ihrer engen Apollo-Kapsel und ich mit meinen Eltern im ebenso engen Abteil des D-Zuges. Hinter Osnabrück spürte ich bei geschlossenen Augen den Schub der Saturn V im Hintern. Mein Kampf um den Weltraum – Die erste Mondlandung fand an der Ostsee statt. Weiterlesen

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