Max Frisch – Entwürfe zu einem dritten Tagebuch

von Maria Jürgensen (Marie van Bilk) ...
Max Frisch – Entwürfe zu einem dritten Tagebuch

Max Frischs „Entwürfe zu einem dritten Tagebuch“ knüpfen an die beiden legendären Tagbücher, die 1950 und 1972 erschienen an. Allerdings haben sie wenig mit der üblichen Form eines Tagebuchs zu tun. Max Frisch schreibt sie von Anfang an für ein Publikum. Und das merkt man selbstredend. In diesem Band geht es um den Kalten Krieg, um andere politische Fragen der 80er Jahre, den Krebstod eines engen Freundes, das Altwerden und sein Verhältnis zu Frauen.

Ich muss gestehen, dass mich diese Eintragungen relativ kalt gelassen haben, zumal ich bereits andere Tagebücher berühmter Personen las. Darunter Susan Sontag oder Astrid Lindgren, die ebenfalls viel über ihre Zeit, aber auch über sich selbst preisgeben. Für mich wurden dadurch Zeit und Person greifbar und ließen mich bereichert zurück. Max Frisch erlebe ich anders. Beobachtend, kühl, außen vor und selbst in seinem Bezug zum kranken Freund, dem er zweifellos zur Seite steht, seltsam abwesend.

Ich mag ihm hier absolut Unrecht tun. Aber so recht warm werde ich mit ihm nicht.

© Marie van Bilk/Maria Jürgensen – Veröffentlichungen, auch in Auszügen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin.

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