Katherine May – Überwintern
von Maria Jürgensen (Marie van Bilk) ...
Katherine May schreibt in „Überwintern“ über einer Reihe von Krisen, die sie in einer Phase ihres Lebens heimsuchten. Sie begegnet ihnen mit Flucht, Erklärungsversuchen und schließlich Akzeptanz. Sie reist nach Stonehenge, begegnet dort Menschen mit Druidenglauben, gibt sich der heilenden Wirkung von Flora und Fauna hin, konsultiert Ärzte und Psychologen.
Ich stehe Religionen, Esoterik, Spiritualität und Geisterglauben eher bis sehr skeptisch gegenüber. Mit Krisen jedoch kenne ich mich aus und auch mit dem Kampf ums Überleben in persönlichen Wintern. Wie May bin ich davon überzeugt, dass es Lebenszyklen gibt. In dunklen Tagen finde ich den Weg in die Natur und versuche, wieder ins Handeln zu kommen, wenn alles steht. Ich male, schreibe, ziehe mich zurück. Und ich weiß, am Ende einer Krise steht immer Akzeptanz: Es ist wie es ist. Und auch, wenn unser Handeln durchaus Konsequenzen hat, ich mir meiner Verantwortungen bewusst bin, so weiß ich auch, dass einem das Leben einfach passiert. Dass man auf Teile keinen Einfluss hat und sich ergeben muss, trotz aller Ängste und Schmerzen.
Mit Mays Buch, mit all dem „wir müssen“, „man sollte“ und um jeden Preis „weiter“ konnte ich daher nur sehr wenig anfangen. Auch, wenn es Stellen der Übereinkunft gab.
© Marie van Bilk/Maria Jürgensen – Veröffentlichungen, auch in Auszügen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin.
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