Jean-Paul Dubois – Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise
von Maria Jürgensen (Marie van Bilk) ...
Paul Hansen ist Pfarrerssohn. Während sein aus Skagen stammender Vater seinen Glauben verliert und beim Spiel das Geld seiner Kirche verzockt, führt seine Mutter skandalträchtige Filme im eigenen Kino auf und probt die Revolution. Paul selbst reflektiert sein Leben von seiner Gefängniszelle aus. Er teilt sie sich mit Patrick Horton, einem Taschentücher über Klobrillen ausbreitenden Harley Davidson-Liebhaber, Sensibelchen und Mörder. Ab und zu bekommt Paul die stummen Geister seiner Frau und seines Hundes zu Gesicht.
Die Geschichte mäandert zwischen dem fortschreitenden Jetzt und der Vergangenheit hin und her, bis der/die LeserIn, fast schon am Ende des Buchs angelangt, den Grund für Pauls Knastaufenthalt erfährt und Zeuge einer Genugtuung wird.
Ein witziges Buch ist Jean-Paul Dubois „Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise“. Der Autor hat eine schöne Schreibe, die zum Ende hin etwas sehr pathetisch und schwächer ist, als zu Beginn. Für den Prix Goncourt hat es jedenfalls gereicht. Und mich hat es angenehm unterhalten.
© Marie van Bilk/Maria Jürgensen – Veröffentlichungen, auch in Auszügen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin.
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