Helene Hegemann – Patti Smith
von Maria Jürgensen (Marie van Bilk) ...
Ich bin kein Fan von Patti Smith. Auch bei Helene Hegemann ging ich bisher verhalten ans Werk. Und obwohl das so ist, habe ich mir Helene Hegemanns Buch „Patti Smith – über Patti Smith, Christoph Schlingensief, Anarchie und Tradition“ gekauft.
Ich besitze alle Bücher aus Patti Smith‘ Feder, weil ich sie irgendwann mal alle auf einmal erworben habe. Allesamt finde ich bescheiden. Ihre sehr verschwurbelte, assoziative Art zu schreiben, ihr Abdriften in Traumsquenzen, ihre unterwürfige Verehrung berühmter Zeitgenossen oder anderer sogenannter Größen der Zeitgeschichte, ihre an Wallfahrten erinnernden Besuche bei Menschen mit bekannten Namen… all das machte mich wahnsinnig. Als färbe deren Glamour auf sie ab. Ich verlor rasch die Geduld und pfefferte jeden einzelnen Erguss in die Ecke.
Von Hegemanns Buch habe ich im Radio gehört und horchte auf. Sie hat ihre ganz eigenen Erfahrungen mit dieser Frau gemacht und sie decken sich gelegentlich mit meinen Eindrücken. Doch abgesehen davon ist Hegemanns Text eine Erzählung über einen Teil ihrer eigenen Geschichte, der fesselt und mich beeindruckt. Auch Hegemanns Stil ist schnodderig, eigenwillig und so, als spräche sie vielmehr, als dass sie schreibt. Ihr Blick auf die Dinge ist klar, analytisch, persönlich und manchmal provokant.
Hat mir sehr gefallen!
© Marie van Bilk/Maria Jürgensen – Veröffentlichungen, auch in Auszügen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin.
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