Fortunas Legenden müssen erzählt werden

von Dirk Jürgensen ...

Der Tag, an dem ich Teil einer vergessenen Fortuna-Legende werden durfte

Werner Biskup

Der ohnmächtige Werner Biskup kurz vor der Legende. – Foto: Mittag vom 19.12.1966

Es war ein kalter, ein nasskalter Tag. Nicht ungewöhnlich für einen 17. Dezember. Meine Mutter stattete mich mit Schal und Mütze aus. Rot und Weiß waren nicht die Farben, obwohl es doch zum ersten Mal in meinem Leben zur Fortuna ging. Endlich hatte ich meinen Vater soweit. Endlich, denn Fußball spielte in unserem Haushalt eigentlich keine große Rolle, aber nachdem die deutsche Nationalmannschaft im Sommer dieses Jahres 1966 gerade die Weltmeisterschaft aufgrund des berühmten Wembley-Tores knapp verpasst hatte, konnte ich „eigentlich“ mit einem für mich positiven „aber“ versehen. Ein Argument war dabei sicherlich, dass es heute gegen den HSV ging, gegen den HSV der Brüder Bernd und Charly Dörfel, des Hans Schulz und natürlich des Uwe Seelers. Denn mein Migrationshintergrund ist nördlich eingefärbt. Meine Eltern kamen einst auf der Suche nach Arbeit aus der Gegend um Flensburg ins Rheinland. Somit hatten es die Vereine des Nordens bei uns immer leichter als die des Südens. Das hat sich bei mir bis heute gehalten, wenngleich meine erste Liebe dem Verein meiner Geburtsstadt Düsseldorf gilt. Somit war mein Auftrag des 17.12.1966 gewissermaßen ein pädagogischer. Weiterlesen

image_print