Vergoldete Zeitalter und massives Gold
von Dirk Jürgensen ...
Vom Roman zum Magazin
– Dasvergoldetezeitalter.de ist entstanden, um auf die Neuerscheinung des gleichnamigen Romans von und hinzuweisen. Inzwischen besitzt dieser Internetauftritt ein Eigenleben und hat sich zu einem Magazin entwickelt, das beinahe wöchentlich um neue und alte Texte von Marie van Bilk (Maria Jürgensen) und mir, Dirk Jürgensen, erweitert wird. Wie weit sich die einzelnen Beiträge vom ursprünglichen Thema des Internetauftritts entfernen oder doch annähern, darf von Fall zu Fall entschieden werden. Unsere Fotos, Geschichten und Kommentare kratzen am Blattgold unserer Zeit. Oft kommt dabei bloß Talmi und manchmal, wenn die Oberfläche gar nicht golden schimmert, kommt massives Gold zutage.
Vorher war das Buch von Mark Twain und Charles Dudley Warner
Im Jahr 1873 erschien von Mark Twain und Charles Dudley Warner in den USA. Es war, obgleich es oft so bezeichnet wird, kein Goldenes Zeitalter, denn es waren Jahre, in denen sich der aufstrebende Kapitalismus eine seiner wiederkehrenden Krisen nahm, um hinterher in einer goldenen Ära des zu glänzen, die uns grenzenloses Wachsen vorgaukelt. Finanzblasen platzten, Spekulanten verarmten oder profitierten, je nach Glück oder krimineller Energie. Einige Reiche wurden noch viel reicher und die Armen wurden immer ärmer. Das sollte uns bekannt vorkommen und zur Frage animieren, warum das im Westen und nun auch im ehemaligen Kommunismus des Ostens regierende System so unbelehrbar ist, warum wir es aus falsch verstandenem Freiheitsdrang immer wieder von der Leine lassen. Die Globalisierung ist nicht umkehrbar, nicht alles an ihr ist schlecht, aber muss ein Markt wirklich freier als der Mensch sein? Der Erfolg einer Wirtschaftsordnung sollte an der möglichst geringen Zahl ihrer Verlierer gemessen werden. Das Bilanzergebnis ist mies.
Als sich vor einigen Jahren die amerikanische Immobilienkrise zur weltweiten Bankenkrise ausweitete, wurde »Das vergoldete Zeitalter« wiederholt in verschiedenen Medien erwähnt. Dadurch neugierig gemacht hat es mich gewundert, dass es in Deutschland nur im englischsprachigen Original verfügbar war. Dabei war bereits 1876 in der Reihe »Amerikanische Humoristen« bei Fr. Wilh. Grunow in Leipzig eine von Moritz Busch übersetzte deutschsprachige Ausgabe von »The Gilded Age – A Tale of Today« erschienen. Kein Verlag kümmerte sich seither um eine Neuauflage. Also opferte ich für ein Dreivierteljahr einen großen Teil meiner Freizeit und setzte ich mich daran, diese Fassung sanft zu modernisieren, die Übersetzung an erforderlichen Stellen zu korrigieren und unter Umgehung der Verlage wieder in deutscher Sprache verfügbar zu machen. Mit der Vorgabe, dass ich mit der Veröffentlichung auf »Ozeane und Ozeane von Geld« spekulierte, zitiere ich gerne einen Helden des Romans – Colonel Sellers. Dass meine Füße auf absehbarer Zeit trocken bleiben, ist gewiss und keine Niederlage. Ihn hingegen würde es zur nächsten Spekulation treiben.
Wenn es ihn noch gibt, unterstützen Sie bitte den örtlichen Buchhandel und fragen dort nach der ISBN 978-3-83918-446-2. Trotz aller berechtigter Kritik ist das Werk natürlich auch bei Amazon zu bestellen.
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Eine aktuelle Anmerkung:
Die zweite und verbesserte Auflage ist in Arbeit
Ziel ist es, sie dem Handel pünktlich zum Weihnachtsgeschäft zur Verfügung zu stellen.