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Benjamin Maack – Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein

von Maria Jürgensen (Marie van Bilk) ...
Benjamin Maack – Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein

Das war keine leichte Lektüre. Benjamin Maacks Buch „Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“ hat mich ziemlich getriggert. Da kam Altes aus Klinikzeiten hoch und ich musste zwischendrin pausieren. Und doch hat es mich gleichzeitig nicht losgelassen, dieses Tagebuch einer Depression. Es hat mir wieder vor Augen geführt, wie fragil jede vermeintliche Sicherheit ist und wie groß dennoch das Bedürfnis, beschützt zu sein und vertrauen zu dürfen. Wie groß die Sehnsucht auf wackligem Boden. Wie nah manchmal der Abgrund. Und dass es Menschen gibt, die diese Pein mit aushalten, die einen begleiten und stützen. Trotzdem. Dafür bin ich immer noch sehr dankbar. Ohne sie wäre alles nichts.

Benjamin Maack berichtet von seinem Leben mit der Depression, hinter Klinikmauern und zwischendrin. Er feiert seinen 40. Geburtstag in der Psychiatrie und nicht zuhause, berichtet von Überforderung und Panikattacken, Schlaflosigkeit und Zwangsgedanken. Er lässt auch die Dunkelheit, die Selbstmordfantasien nicht aus und den dünnen Grat, der zwischen Verzweiflung und Hoffnung hin und her führt. Ein ständiger Balance-Akt, der sein Umfeld und ihn selbst ständig höchsten Belastungen aussetzt. Ein schonungslos ehrliches Buch.

© Marie van Bilk/Maria Jürgensen – Veröffentlichungen, auch in Auszügen, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin.

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